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Erster deutscher Sternenpark im Havelland

 

Niemand hätte wohl gedacht, dass es ein Privileg ist, in einer besonders finsteren Region zu leben. Im Westhavelland wird es nachts so dunkel wie in keinem anderen Landstrich Deutschlands. Seit langem kämpft die Region darum, dass dies auch offiziell gewürdigt wird. Nun hat es geklappt: Die Internationale Gesellschaft zum Schutz des dunklen Nachthimmels ("International Dark Sky Association", kurz: IDA) hat den Naturpark zum "ersten deutschen Sternenpark" erklärt.

 

Am 12. Februar 2014 wurde dem Naturpark Westhavelland von der IDA als erstem Gebiet in Deutschland der Titel "Sternenpark" verliehen.

 

Der Naturpark ist einer der wenigen Orte Deutschlands, die noch einen natürlich dunklen Nachthimmel haben.  Weitere Voraussetzungen für eine Anerkennung als Sternenpark sind eine Zone ohne Beleuchtung, ein Beleuchtungsplan (Beleuchtungsrichtlinie) sowie eine intensive Öffentlichkeitsarbeit.

 

„Den Ausschlag für die Entscheidung gab wohl, dass trotz der relativen Nähe zur Metropole Berlin die Nächte im Westhavelland so dunkel sind, dass die Milchstraße mit ihren einzelnen, abertausenden Sternen als plastisches Gebilde erlebt werden kann“, sagte die Naturparkleiterin Kordula Isermann.

 

Mit der Anerkennung als Sternenpark wird das Engagement des Naturparks und der Kommunen gewürdigt, dafür zu sorgen, dass künftig verantwortungsvoll und bewusst mit künstlichem Licht zum Schutz der Nacht, der Gesundheit des Menschen und des Lebensraumes nachtaktiver Tiere umgegangen wird.

 

Weltweit hat die IDA bislang 24 Sternenparks ausgezeichnet, unter anderem in Namibia und Neuseeland. In Europa gibt es nur acht Sternendestinationen. Die Region um Gülpe nur 70 Kilometer westlich von Berlin gilt unter Astronomen als einer der dunkelsten Orte Deutschlands.

Nach ersten Lichtmessungen im Jahr 2009 wurde geplant und geprüft, um ein Lichtschutzgebiet, respektive Sternenlicht-Reservat, entstehen zu lassen. Die Kommunen des Naturparks haben sich mehrheitlich mit der Anerkennung einer Beleuchtungsrichtlinie dazu bekannt, den dunklen Nachthimmel im Naturpark zu erhalten und zu verbessern.

 

Der Sternenpark umfasst den gesamten Naturpark mit seinen 1.315 Quadratkilometern und ist in Kernzone, Pufferzone und Außenzone unterteilt. Besonders gute Beobachtungsmöglichkeiten gibt es in der ca. 40 Quadratkilometer großen Kernzone zwischen Gülpe und Nennhausen.

 

Übersicht

Übersichtskarte

 

Wunderhimmel über dem Westhavelland - Artikel MAZ 10.02.2014
Pressemitteilung des MUGV